Koloniale Kulturschätze

FRANKREICH - ENGLAND

Museumsreise

Als Hauptstädte ehemaliger Weltreiche besitzen Paris und London bis heute bedeutende Sammlungen außereuropäischer Kunst und Kultur. Von der Sammlertätigkeit einzelner Reisender im Mittelmeerraum („Elgin Marbles“) bis zu staatlich konzessionierten Unternehmungen („Ecole française d’Extrême-Orient“) erstreckte sich die Auseinandersetzung mit fremden Kulturen während der Kolonialzeit. Dies spiegelt sich sowohl in den großen nationalen Kunstmuseen (Louvre, British Museum, Victoria & Albert Museum) als auch in privaten Sammlungen wider. Hand in Hand mit dieser Sammlertätigkeit gingen archäologische Forschungen vor Ort und die Publikation von grundlegenden wissenschaftlichen Arbeiten zur Geschichte und Kultur der beherrschten Gebiete. Vor allem in den letzten Jahrzehnten vermehren sich jene Stimmen, die nicht nur die politische und wirtschaftliche, sondern auch die kulturelle Dominanz europäischer Mächte in Afrika, Asien und Amerika in Frage stellen. Die Legitimität der Sammlungen in den Zentren der ehemaligen Kolonialreiche und deren Restitution wird verstärkt in der Öffentlichkeit und auf politischer Ebene diskutiert, und die meisten Museen kommen nicht umhin, zu dieser Frage Stellung zu beziehen. Manche Museen, wie zum Beispiel das Musée du Quai Branly, stellen die Problematik sogar ins Zentrum ihrer kuratorischen Tätigkeit. Diese Reise in die Hauptstädte Frankreichs und Großbritanniens widmet sich sowohl den außereuropäischen Kunstschätzen per se als auch der Interpretation der Sammlungen im Zeitalter der „Dekolonisation“ sowie den Bestrebungen der Restitution (Rückführung) von Kulturgütern.

Auf einen Blick

  • Ausgewählte Museen in Paris und London
  • Koloniale Kulturschätze im Zeitalter von Dekolonisation und Restitution
  • Auseinandersetzung mit der Legitimität kolonialer Sammlungen
  • Nur ein Hotelwechsel

Reiseverlauf

1. Tag: Ankunft in der Hauptstadt Frankreichs
Eigenanreise nach Paris: Hotelbezug für drei Nächte. Je nach Zeit gemeinsamer Stadtspaziergang.

2. Tag: Sammelleidenschaft der Kolonisten
Paris: Mit der Métro zur Place de la Concorde mit dem Obelisk von Luxor. Zu Fuß gehen wir durch die Tuilerien zum Musée du Louvre, wo wir ausgewählte Stücke der Sammlungen ägyptischer, asiatischer, nahöstlicher und afrikanischer Kunst sehen. Es bleibt noch Zeit zur selbständigen Besichtigung im Louvre. Nach der Mittagspause weiter mit der Métro zum Musée Cernuschi, eine Privatsammlung fernöstlicher Kunst, seit 1896 im Besitz der Stadt Paris.

3. Tag: Koloniale Kunst neu gedacht
Paris: Mit der Métro geht’s zur Station Pont de l’Alma und zur Besichtigung des 2006 eröffneten Musée du Quai Branly mit seinem innovativen Zugang zur Präsentation kolonialer Kunst. Zu Fuß über die Passerelle Debilly zum rechten Ufer der Seine und zur Place de Léna. Nach der Mittagspause Besichtigung des Musée Guimet, einer der bedeutendsten Sammlungen asiatischer Kunst außerhalb Asiens mit Schwerpunkt auf den ehemaligen französischen Kolonien in Indochina.

4. Tag: Szenenwechsel nach London
Fahrt mit dem Eurostar von Paris Gare du Nord nach London zum Bahnhof St. Pancras International (ca. 2 ½ Std. Fahrzeit): Hotelbezug für drei Nächte. Das Tate Britain zeigt die weltweit größte Sammlung britischer Kunst vom 16. - 21. Jh. und vermittelt Einblicke in das Verhältnis Englands zu seinen einstigen Kolonien. Besuch (per Underground-Bahn) des Regierungsviertels Whitehall mit dem imposanten viktorianischen Gebäude des Foreign Office, ein typisches Beispiel der britisch-imperialen Architektur. (ca. 410 km)

5. Tag: Museen "very british"
London: Mit der Underground-Bahn zum Russell Square zur Besichtigung des British Museum mit seiner umfassenden Sammlung von Kunstwerken aus aller Welt. Wir sehen ausgewählte Exponate aus Ägypten, Mesopotamien und Indien sowie die umstrittenen „Elgin Marbles“. Zeit zum Mittagessen in der Umgebung. Am Nachmittag mit der Underground-Bahn nach South Kensington zum Victoria & Albert Museum, einem der Hauptwerke der viktorianischen Architektur: Besichtigung der Sammlungen von Werken der angewandten Kunst aus dem Nahen Osten, Korea, Japan, China und Süd- und Südostasien.

6. Tag
Universitäre Sammlungen
Ausflug per Bahn nach Oxford: Besichtigung des Ashmolean Universitätsmuseums mit seiner bedeutenden Sammlung „östlicher Kunst“. Am Nachmittag Besuch des Pitt Rivers Museum, der anthropologischen und ethnographischen Sammlung der Universität, die in jüngster Vergangenheit einer Neubewertung vieler ihrer Objekte unterzogen wurde.

7. Tag: Universitäre Sammlungen
Abschied und Heimreise
Eigenrückreise.